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Das Eiserne Kreuz (EK) ist eine deutsche Kriegsauszeichnung,
die erstmals vom preußischen König Friedrich Wilhelm III.
am 10. März 1813
gestiftet wurde.
In Form und Aussehen des Ordens
wurde bewußt die Anlehnung an das Kreuz des Deutschen Ordens gesucht – ein schwarzes
Kreuz mit den typischen, sich verbreiternden Balkenenden auf einem weißen
Mantel, wie ihn die Deutschritter
schon seit dem 14. Jahrhundert trugen.
Der Entwurf stammte von
König Friedrich
Wilhelm III. , die endgültige Ausführung nahm Karl Friedrich
Schinkel vor. Hergestellt wurden die Orden von der Königlich
Preußischen Eisengießerei.
Im Gegensatz zu allen anderen üblichen Militärorden
weltweit wurde beim Eisernen Kreuz bewußt auf wertvolle Materialien verzichtet.
Die Auszeichnung aus einfachem, schwarzen, mit Silber eingefaßten
Gußeisen stand symbolisch für die ritterliche Pflichterfüllung und
Zurückhaltung eines preußischen Soldaten.
Das Material Eisen entsprach zudem dem Zeitgeschmack: Der
preußische Staat sammelte zur Finanzierung der Armee gegen Napoleon von
betuchten Bürgerinnen und Adeligen Goldgeschmeide im Tausch gegen einfachen
Eisenschmuck (Motto: „Gold gab ich für Eisen“ oder „Gold zur Wehr, Eisen zur
Ehr“).
Das Eiserne Kreuz war der erste europäische
Kriegsverdienstorden, der ohne Ansehen von Stand und Dienstrang vergeben wurde, was zu seiner Popularität enorm beitrug. Vielleicht läßt sich der einzigartige Ruf des Ordens in seiner Zeit auch mit seiner betonten Schlichtheit und auffälligen Einmaligkeit unter allen anderen Kriegsorden erklären.
Das Eiserne Kreuz trug stets reliefartig das
Stiftungsdatum (1813, 1870,
1914
und 1939) im unteren Strahl des Kreuzes. 1813
zierten den oberen Strahl die Initialen des Königs Friedrich Wilhelm III. (FW),
die Mitte ein Eichenlaub. 1871 und 1914 rückten die Initialen von Kaiser Wilhelm I.
bzw. Wilhelm
II. in die Mitte und eine stilisierte preußische Königskrone in den
oberen Strahl. Adolf Hitler
verzichtete bei der erneuten Stiftung 1939 auf seine Initialen als „Führer“ und
Oberbefehlshaber der Wehrmacht, die auf
ihn persönlich vereidigt war. Stattdessen fügte der Diktator ein Hakenkreuz in die Mitte des
traditionsreichen Ordens ein, um den nationalsozialistischen Staat in den
Mittelpunkt dieser Auszeichnung zu stellen.
Die höheren Stufen des Eisernen Kreuzes stellten seit
1813 eine der höchsten deutschen Kriegsauszeichnungen dar. Einen ähnlichen Rang
besaßen nur noch der bis 1918 verliehene Pour le mérite (franz:
für das Verdienst; Spitzname „Blauer Max“), der ausschließlich Offizieren
vorbehalten blieb, sowie der in Preußen äußerst selten verliehene Orden vom „Schwarzen
Adler“.
Auch wenn es viele andere Kriegsauszeichnungen anderer Teilstaaten des Deutschen Reiches für
die Teilstreitkräfte
oder Waffengattungen gab, so reichten diese von der persönlichen Bedeutung und
der gesellschaftlichen Anerkennung zu keiner Zeit an die Verleihung eines
Eisernen Kreuzes.
Als höchste Auszeichnung im Krieg gegen das französische
Kaiserreich unter Napoleon (Befreiungskriege) wurde das Eiserne Kreuz
am schwarzen Band mit weißer Einfassung verliehen. Für Nicht-Kombattanten gab es 1813,
1870,
1914
das EK am weißen Bande mit schwarzer Einfassung. Zu Beginn des deutsch-französischen
Krieges wurde die Stiftung durch den preußischen König Wilhelm I.
(den späteren Kaiser Wilhelm I.)
am 19. Juli 1870
erneuert. Im preußisch-österreichischen
Krieg von 1866 wurde das Eiserne Kreuz nicht
verliehen, da dieser Krieg als „Bruderkrieg“ angesehen wurde.
Von 1813 bis 1918
unterschied man aufsteigend drei Stufen:
Die preußischen Generalfeldmarschälle
Blücher
und Hindenburg
erhielten für ihre außergewöhnlichen Verdienste jeweils eine eigentlich nicht
vorgesehene Stufe, die eigens für sie geschaffen wurde: Dieses E.K. wurde auf
einem goldenen achtstrahligen Stern dargestellt. Da diese Kreuze nur zweimal
verliehen wurden, wurden sie nach ihren Trägern benannt, nämlich „Blücherstern“
bzw. „Hindenburgstern“.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges erneuerte der deutsche Kaiser Wilhelm II. am 5. August 1914 die Stiftung des Eisernen
Kreuzes. In den folgenden Kriegsjahren wurde das EK – insbesondere das EK II –
so oft verliehen, daß es sein hohes Renommée einbüßte. Schätzungsweise 5
Millionen EK II und 218.000 EK I wurden während des Ersten Weltkrieges
verliehen.
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Im Zweiten Weltkrieg führte Hitler das Eiserne Kreuz als
Kriegsauszeichnung wieder ein. Etwas dicker gefertigt, erhielt es die
Jahreszahl 1939 auf die Vorderseite, (1813
kam auf die Rückseite) und in die Mitte das Hakenkreuz. Es wurde nun nicht mehr wie
nach preußischer Tradition am schwarz/weißen Band getragen, sondern an einem von außen nach innen gehenden schwarz-weiß-roten Band
getragen.
In der Zeit von 1939 bis 1945
unterschied man aufsteigend vier Stufen:
Man schätzt die Verleihung von etwa 2,3 Millionen EK II
und 300.000 EK I allein im Heer. Insgesamt werden die
Verleihungszahlen auf 3 Millionen EK II (darunter bis zu 39 Frauen, 19 davon
amtlich bestätigt) und 450.000 EK I (darunter bis zu zwei Frauen: Flugkapitän Hanna Reitsch und die DRK-Schwester Else
Grossmann (nicht bestätigt) geschätzt.
Das EK II wurde seit seiner Erststiftung vollständig am
Bande stets nur am Verleihungstage im zweiten knöpfbaren Loch der Uniformjacke
getragen. Anschließend ist das Ordensband als Zeichen der Trägerschaft an
gleicher Stelle mit dem Stoff der Jacke vernäht worden.
Das EK I wurde als Steckkreuz an der linken Brust
getragen.
Das Ritterkreuz
(RK) wurde um den Hals getragen und übernahm faktisch die Bedeutung des bis
1918 vergebenen preußischen Pour le Mérite, der nur an Offiziere
vergeben wurde (für Mannschaften und Unteroffiziere wurde bis 1918 das Goldene
Militär-Verdienst-Kreuz vergeben). Im Verlauf des Krieges traten als Steigerung
der Auszeichnung bei weiteren Verdiensten nacheinander Eichenlaub, Schwerter und
Brillanten zum RK hinzu, die auf dem Tragering des Ordensbandes angebracht
wurden. Es gab noch eine weitere Steigerung, nämlich das Ritterkreuz des
Eisernen Kreuzes mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillanten. Dieses
Kreuz wurde jedoch nur ein einziges Mal verliehen und zwar an den Stuka-Piloten
Oberst Hans Ulrich Rudel,
da dieser über 500 sowjetische Panzer vernichtet hatte und andere kämpferische
Leistungen vorzuweisen hatte (u. a. die Versenkung eines sowjetischen Schlachtschiffs). 1942 ordnete Hitler an,
daß Träger des Ritterkreuzes als Auszeichnung von allen militärischen
Dienstgraden (auch Generalen) unabhängig vom Dienstgrad des Trägers zuerst zu
grüßen seien.
Die letzte Steigerung war das Großkreuz
des Eisernen Kreuzes. Dieser Orden wurde in der Zeit von 1933–45 ebenfalls
nur einmal verliehen, an Reichsmarschall Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe.
Laut Ordensgesetz vom 26. Juli 1957
ist das Tragen des EK aus dem Zweiten Weltkrieg ausschließlich ohne
Hakenkreuz und mit Nachweis seines berechtigten Erwerbes erlaubt. Ordensträger können sich hiezu „entnazifizierte“
Orden – auch als Miniatur – anfertigen
lassen, auf denen das Hakenkreuz durch ein Eichenlaub ersetzt ist, wie es auch
schon das erste Eiserne Kreuz von 1813 zierte.